Leberwerte

Hämoglobinwerte bei Leberproblemen

Hämoglobinwerte können bei Personen mit Leberproblemen variieren, je nach Art und Schweregrad der Lebererkrankung sowie weiteren individuellen Faktoren.

Die Leber spielt eine zentrale Rolle bei der Produktion verschiedener Proteine, einschließlich derer, die am Blutgerinnungsprozess beteiligt sind, und hat auch Einfluss auf die Aufnahme und Speicherung von Eisen, was wiederum für die Produktion von Hämoglobin wesentlich ist. Hämoglobin ist das Protein in den roten Blutkörperchen, das für den Transport von Sauerstoff im Körper verantwortlich ist.

Bei einigen Lebererkrankungen kann es zu einer Anämie (Blutarmut) kommen, was zu niedrigeren Hämoglobinwerten führt. Dies kann durch verschiedene Mechanismen verursacht werden, zum Beispiel:

  1. Chronische Entzündung: Chronische Lebererkrankungen können zu einer allgemeinen Entzündungsreaktion im Körper führen, die die Produktion und Lebensdauer der roten Blutkörperchen beeinträchtigen kann.
  2. Gestörte Eisenhomöostase: Die Leber spielt eine entscheidende Rolle bei der Regulierung des Eisenstoffwechsels. Lebererkrankungen können zu einer gestörten Eisenverteilung führen, was die Hämoglobinproduktion beeinträchtigen kann.
  3. Blutverlust: Bestimmte Lebererkrankungen, insbesondere solche, die mit erweiterten Blutgefäßen im Ösophagus (Speiseröhre) oder Magen verbunden sind (Varizen = Krampfadern), können zu erheblichem Blutverlust führen und dadurch die Hämoglobinwerte senken.
  4. Hämolyse: Bei einigen Lebererkrankungen kann es zu einem verstärkten Abbau von roten Blutkörperchen kommen, was ebenfalls zu niedrigeren Hämoglobinwerten führen kann.
  5. Nährstoffmangel: Die Leber spielt eine wichtige Rolle bei der Speicherung und Verarbeitung von Nährstoffen, die für die Bildung von roten Blutkörperchen notwendig sind, wie Vitamin B12 und Folsäure. Eine Leberfunktionsstörung kann zu einem Mangel an diesen Nährstoffen führen.

Wichtig zu Wissen: die Hämoglobinwerte hängen nicht ausschließlich von der Leberfunktion ab und werden von zahlreichen weiteren Faktoren beeinflusst. Die Beziehung zwischen Leberproblemen und Hämoglobinwerten ist komplex, und Änderungen in den Hämoglobinwerten können nicht spezifisch nur auf Leberprobleme zurückgeführt werden, ohne weitere Untersuchungen und Tests.

Was ist das Hämoglobin eigentlich genau?

Beim Hämoglobin handelt es sich um ein Protein, das Eisen enthält und über dieses Eisen in der Lage ist, Sauerstoff zu transportieren. Hämoglobin kommt fast ausschließlich in den Erythrozyten (roten Blutkörperchen) vor und gibt ihnen ihre rote Farbe. Der von der Lunge aufgenommene Sauerstoff bindet an das im Hämoglobin befindliche Eisen, und wird auf diese Weise zu den Zielzellen im Organismus transportiert.

Der Bildungsort des Hämoglobins ist das Knochenmark. Beim Fötus wird das fetale Hämoglobin noch in der Milz und in der Leber synthetisiert. Dieses spezielle Hämoglobin hat eine viel höhere Sauerstoffaffinität als normales Hämoglobin, da es den Sauerstoff aus dem Blut der Mutter „stehlen“ muss.

Der Abbau des Hämoglobins erfolgt im Zuge des Untergangs von alten Erythrozyten, die eine Lebensdauer von circa 120 Tagen haben. Dieser Abbau erfolgt in der Milz und später in der Leber.

In der Leber erfolgen die biochemischen Veränderungen während des Abbaus. Zuerst wird der Häm-Teil vom Globinanteil getrennt. Der Globinanteil wird in Aminosäuren aufgespalten. Der Häm-Anteil wird zu Eisen und Biliverdin gespalten.

Das Eisen wird zum größten Teil durch das im Blut befindliche Transferrin gespeichert. Biliverdin wird enzymatisch zu Bilirubin verstoffwechselt und durch die Leber mit der Galle in den Darm abgegeben.

Hämoglobin-Werte [Tabelle]

Die Normalwerte für das Hämoglobin sind abhängig vom Geschlecht und Alter der Menschen. Die Definition (siehe auch: Die „Leberenzyme“ – auch nur eine „Definitionsfrage“) der Normalwerte hier ist der Bereich, in dem die Hämoglobin-Werte von 96 Prozent aller „gesunden Menschen“ liegen.

Männer13,5 bis 17,5 g/dl
Frauen12 bis 16 g/dl
Neugeborene19 g/dl
Kinder 5 bis 10 Jahre11,1 bis 14,3 g/dl
Kinder 10 bis 12 Jahre11,9 bis 14,7 g/dl
Kinder 12 bis 15 Jahre11,8 bis 15 g/dl
Um 15 Jahre12,8 bis 16,8 g/dl
Schwangere im 1. und 3. Trimesterüber 11 g/dl
2. Trimester Wertüber 10,5 g/dl

 

Newsletter Lebertherapie

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ dazu an:

Bitte teilen Sie diesen Beitrag

Das könnte Sie auch interessieren: