„Schlechte“ Leberwerte sind meistens Zufallsbefunde bei Routine-Laboruntersuchungen. In einem Viertel der Fälle sind einer oder mehrere Leberwerte erhöht, ohne dass eine Erkrankung vorliegt. Es sind deshalb immer weitere Untersuchungen nötig. Die Abklärung ist vor allem wichtig, um eine schwere Krankheit wie Leberkrebs oder Leberzirrhose auszuschließen.

Von großer Bedeutung ist eine  vollständige Anamnese, die eine ganze Reihe von Faktoren abfragt:

  • Welche Medikamente (auch pflanzliche Heilmittel) wurden im zeitlichen Zusammenhang mit der Werterhöhung eingenommen?
  • Gab es Bluttransfusionen?
  • Hat sich der Patient tätowieren lassen?
  • Gab es Kontakt mit Gelbsuchtpatienten?
  • Besteht ein Alkohol- oder Drogenmissbrauch?
  • Ist der Patient ohne ausreichenden Schutz sexuell aktiv?
  • Treten Begleitsymptome wie Muskel- und Gelenkschmerzen, Ausschläge, Gewichtsverlust, Übelkeit, Bauchschmerzen, Fieber oder veränderte Ausscheidungen auf?

Diese und weitere Fragen sowie eine körperliche Untersuchung des Patienten bringt meist schon mehr Aufschluss über die erhöhten Werte. Häufig sind außerdem weitere Messungen in den nächsten Monaten notwendig, um die Entwicklung zu beobachten.

Die häufigste Ursache für erhöhte Leberwerte ist Alkoholmissbrauch. Gleichzeitig wird dieses Problem aber sehr oft verschwiegen und heruntergespielt, woran die medizinische Praxis sogar einen gewissen Anteil hat. So ist der noch tolerable Normwert für Gamma-GT für Männer etwas höher definiert als für Frauen.

Doch jeder Arzt weiß, dass dies am Trinkverhalten der Männer liegt. Die Referenz-Bereiche für die Laborwerte werden bei Menschen ermittelt, die idealerweise völlig gesund sein sollen, aber es eben nicht immer sind.

Und dadurch ergibt sich bei Männern eben ein höherer Durchschnitt für den Gamma-GT. Indirekt wird damit von der medizinischen Wissenschaft der Alkoholabusus bei Männern ein Stück weit toleriert.

Auch viele Medikamente können zu erhöhten Leberwerten führen, zum Beispiel Schmerzmittel, Antibiotika, Antiepileptika oder Lipidsenker. Auch ungesundes Essen kann die Leberwerte erhöhen, weil die Leber nach andauernder starker Belastung Verfettungen ausbildet.

Weitere mögliche Ursachen sind Infektionen mit Parasiten, Bakterien und Viren sowie im schlimmsten Fall eine Leberzirrhose oder Leberkrebs. Außerdem können erhöhte Leberwerte auf Erkrankungen der Gallenwege hinweisen.

In einigen Beiträgen dieses Leberwerte-Lexikons hatte ich es ja bereits angedeutet: „Schlechte Leberwerte“ im eigentlichen Sinne gibt es nicht.

Zu hohe oder, vereinfacht ausgedrückt, schlechte Leberwerte beziehen sich oft auf die gängigen, im Labor durchgeführten Untersuchungen. Und das sind in der Regel ASATALAT und Gamma-GT. Aber auch die anderen, weniger gebräuchlichen Bestimmungen sind keine Garantie für eine „eindeutige“ Diagnose.

Und für die Ursachenbestimmung eignet sich eigentlich keiner der benutzten Werte. Von daher werden fast immer mehrere Systeme zusammen bestimmt, um zu einem einigermaßen klaren Bild in der Diagnose zu kommen.

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Aber selbst das bringt oft keine definitive Diagnose einer Erkrankung:

  • GOT (ASAT) – Normalwert 52 U/l.
    Kommt in Leber sowie in der Skelett- und Herzmuskulatur vor. Ist erhöht bei Verletzungen der Muskulatur, Herzinfarkt und Leberproblemen. In falsch gelagerten Blutproben setzen lysierende Erythrozyten ASAT frei, was zu falsch erhöhten Laborwerten führt. Bei der Einnahme von Alkohol und einer Reihe von Medikamenten steigt das ASAT schnell an.
  • GPT (ALAT) – Normalwert 50 U/l.
    Kommt fast nur in der Leber vor. Wird oft mit ASAT bestimmt, um spezifischere Aussagen treffen zu können, zum Beispiel, ob ein Alkoholproblem beim untersuchten Patienten vorliegen könnte. ALAT ist leicht erhöht bei Leberverfettung, Lebertumoren, Lebermetastasen, Cholangitis etc.
    Stark erhöhte Werte bei Hepatitis, Leberzirrhose, Stauleber, toxischer Belastung der Leber wie Pilzvergiftung. Bei Herzinfarkt ebenfalls kurzfristig erhöht.
  • Gamma-GT – Normbereich Männer: 60 U/l; Frauen 42 U/l.
    Gamma-GT ist der empfindlichste Markerwert, um Störungen der Leber und der Gallengänge zu erkennen. Erhöhung deutet auf Leberschäden hin, wobei die Ursache nicht erkennbar ist. Alkoholabusus, Leberzirrhose, Lebermetastasen, chronische Hepatitis, toxische Ereignisse und Medikamente führen zur Erhöhung der γ-GT-Spiegel. Besonders hohe Werte bei Cholangitis, Cholestase, akuter Hepatitis und toxischen Leberschäden.
  • Bilirubin – Normalbereich unter 1,2 mg/dl.
    Zu viel Bilirubin im Blut führt zu Einlagerungen in die Haut und Sclera der Augen. Resultat ist die Gelbsucht. Zu hohes indirektes Bilirubin deutet auf einen verstärkten Blutabbau hin. Zu hohes direktes Bilirubin deutet auf eine Störung der Ausscheidung von Bilirubin hin. Ursache hierfür ist oft eine Cholestase. Veränderte  Bilirubinwerte können aber auch ein Zeichen für das Rotor-Syndrom oder das  Dubin-Johnson-Syndrom sein. Beides sind seltene angeborene Krankheiten ohne große Beeinträchtigung.
  • Ferritin – hier gibt es unterschiedliche Normwerte, die von Alter und Geschlecht abhängig sind. Diese liegen zwischen 7 und 270 Nanogramm pro Milliliter.
    Bei Werten unter Normal kann ein Eisenmangel vorliegen. Andere Ursachen: Hypothyreose, Vitamin-C-Mangel, Infektionen, Hepatitis, Leberkrebs, Leberzirrhose oder Zöliakie. Liegen die Werte über Normal, kann eine Entzündung vorliegen. Weitere mögliche Ursachen: Hämochromatose, Akutreaktion auf Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen, Krebserkrankungen und Hungerzustände.
  • Hämoglobin – Normwerte abhängig von Alter und Geschlecht zwischen 10,5 und 17,5 g/dl.
    Zu geringe Werte deuten auf folgende mögliche Ursachen: Blutverlust, mangelhafte Ernährung, Probleme mit dem Knochenmark, Chemotherapie, Nierenversagen, genetische Fehlkonstellationen wie zum Beispiel bei der Sichelzell-Anämie oder Thalassämie.
    Zu hohe Werte haben nur wenige mögliche Ursachen: Langer Aufenthalt in großen Höhen (Bergsteiger), Rauchen, Dehydrierung und Tumore. Für die Bewertung von Leberproblemen hat Hämoglobin kaum eine Bedeutung.
  • Cholestaseparameter – Diese ist kein eigenständiger Wert, sondern ein Bündel von Werten, die durch eine Cholestase erhöht werden.
    Dabei handelt es sich um Bilirubin im Blut und Urin, eine Reihe von Enzymen, Cholesterin, Phospholipide, Gallensäure im Serum, Lipoprotein X und so weiter.
  • Triglyceride – Normwert unter 151 mg/dl. Keinen direkten Bezug zu Lebererkrankungen.
  • Cholesterin – Normwert festgelegt bei 200 mg/dl.
    Bei erhöhten Werten können eine Hepatitis oder ein Gallenstau die Ursache sein. Ansonsten gibt es keine direkten Bezüge zu Lebererkrankungen.
  • Glutamatdehydrogenase – Normwert für Männer 7 U/I, für Frauen 5 U/I.
    Erhöhte Werte deuten auf Gallenstau, Hepatitis, Leberkrebs, toxische Ereignisse, Hypoxien, Leberzirrhose, akute virale Hepatitis, Fettleber und so weiter hin. Erhöhte Werte deuten fast immer auf eine Nekrose (Zelluntergang) in der Leber hin.

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Eine der umstrittensten Substanzen in der Schulmedizin ist das Cholesterin. Es hat eine große Zahl an Aufgaben in unserem Organismus, was heißt, dass wir ohne diese Substanz überhaupt nicht lebensfähig wären.

Cholesterin ist der Ausgangsstoff für Gallenflüssigkeit, Hormone, Vitamin DCortisol und so weiter. Alle unsere Zellmembranen sind mit Hilfe des Cholesterins aufgebaut. Ohne diese Substanz gäbe es schlicht und ergreifend keine Zellwände und damit keine Zellen.

Auf der anderen Seite bemüht sich die Schulmedizin mit allen Mitteln, Cholesterin im Körper ihrer Patienten so kurz wie nur möglich zu halten. Hacke und Schaufel dazu sind die Cholesterinsenker, auch Statine genannt.

Was Cholesterin letztlich ist, ob gut oder nicht so gut, was es macht und wie es einzuschätzen ist aus mehr naturwissenschaftlicher Sicht, das habe ich bereits in einer Reihe von Beiträgen diskutiert und dazu sogar ein Büchlein verfasst: Das Märchen vom bösen Cholesterin.

Syntheseort für das Cholesterin ist primär die Leber, obwohl viele andere Zellen die (begrenzte) Möglichkeit zur Cholesterinbiosynthese haben. Die täglich neu synthetisierten 1 bis 2 Gramm Cholesterin machen hierbei den Löwenanteil aus im Vergleich zu dem Cholesterin, das über die Nahrung in den Organismus gelangt (nur 15 bis 20 Prozent).

Das Problem mit der Leber

Eine geschädigte Leber kann Cholesterin nicht mehr in ausreichendem Maße produzieren. Daher ist die Annahme, ein niedriger Cholesterin-Spiegel sei grundsätzlich nur gut, nicht zutreffend. Trotzdem ist der akzeptable Wert in den vergangenen Jahren immer wieder gesenkt worden.

Offensichtlich haben auch Bestrebungen der Pharma-Industrie dazu geführt, denn Cholesterin-Senker wollen ja schließlich verkauft sein. Aktuell gilt ein Wert von 200 mg/dl als „normal“ und wird keinen Arzt dazu veranlassen, genauer hinzuschauen.

Doch immerhin könnte sich dahinter ein Leber-Problem verbergen. Der früher gängige Wert von bis zu 300 mg/dl erscheint dagegen aus medizinischer Sicht sinnvoller.

Insgesamt enthält ein menschlicher Körper circa 150 Gramm Cholesterin, wovon rund 5 bis 10 Prozent gelöst im Blut enthalten sind. Cholesterin konzentriert sich im Wesentlichen auf die Nervenzellen, für die es isolierende Aufgaben erfüllt.

Kristallisiert Cholesterin aus der Gallenflüssigkeit aus, zum Beispiel weil die Konzentrationen an Cholesterin in der Gallenflüssigkeit zu hoch sind, dann kommt es zur Bildung von Gallensteinen und möglicherweise zu damit verbundenen Koliken.

Bei Leberentzündungen (Hepatitis) kann es auch zur Erhöhung von Cholesterinkonzentrationen im Blut kommen.

Bei besonders hohen Werten erfolgt dann die Ausbildung einer Gelbsucht, die unterschiedliche Ausprägung haben kann, was wiederum im Zusammenhang steht mit dem Ausmaß und der Ausprägung der Abflussbehinderung der Gallenflüssigkeit. Für die Ausprägung der Gelbsucht ist jedoch das Cholesterin nicht verantwortlich, sondern das im Gallensekret enthaltene Bilirubin.

Eine Möglichkeit einen Gallenstau zu beseitigen sind operative Eingriffe, wenn Gallensteine vorliegen, die für den Stau verantwortlich sind. Unter weniger dramatischen Bedingungen sind der Verzehr von Nahrungsmitteln, Heilpflanzen und so weiter mit einem hohen Gehalt an Bitterstoffen geeignet, den Gallenabfluss anzuregen und somit zu einer natürlichen Senkung des Cholesterins beizutragen.

Auf der anderen Seite sind hohe Cholesterinwerte im Blut kein Anzeichen für eine  Lebererkrankung. Denn diese Werte beruhen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf einer erhöhten Syntheseleistung der Leber (weniger auf einer cholesterinhaltigen Diät), was nicht mit der Vorstellung einer eingeschränkten Leberfunktion in Einklang zu bringen ist.

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Neben der Niere ist die Leber das prominente Entgiftungsorgan. Die Leber entgiftet von Außen zugeführte Substanzen, wie zum Beispiel Medikamente, organische und anorganische Gifte und so weiter.

Aber nicht nur von Außen kommende Substanzen werden hier neutralisiert. Im Verlauf des Stoffwechsels entstehen ebenfalls unvorteilhafte Stoffe, Stoffwechselzwischenprodukte, die ebenfalls entsorgt werden müssen. Andernfalls würde sich der Organismus selbst vergiften.

Eine „berühmt-berüchtigte“ Substanz ist das Ammoniak (NH3). Es entsteht durch den Eiweißstoffwechsel beziehungsweise durch den Abbau von bestimmten Aminosäuren. Die Leber neutralisiert das anfallende Ammoniak, indem sie es zu Harnstoff abbaut.

Harnstoff ist wasserlöslich und kann sehr gut von der Niere ausgeschieden werden. Ist jedoch die Nierenfunktion eingeschränkt, dann kommt es bei dem Betroffenen zu erhöhten Harnstoffkonzentrationen im Blut.

Harnstoff in der Natur kann von Bakterien durch ein Enzym, der Urease, zu Ammoniak und Kohlendioxid gespalten werden. Ammoniak hat einen typischen Geruch. Der ist stechend und scharf. Unsaubere Toiletten und Jauchegruben zeichnen sich oft durch diesen typischen Geruch aus.

Ammoniak im Blut ist ab einer gewissen Konzentration toxisch, speziell für das Nervensystem. Eine Akkumulation der Substanz würde den pH-Wert des Bluts auf toxische Werte anheben. Für den Menschen ist die körpereigene Produktion an Ammoniak in der Regel kein Problem – so lange die Leber ordentlich funktioniert und damit die pH-Wert-Veränderungen ausbleiben.

Ist jedoch die Leberfunktion entscheidend eingeschränkt, dann kann diese pH-Wert-Erhöhung für Schäden verantwortlich werden, die bis ins Gehirn reichen, zum Beispiel eine hepatische Enzephalopathie. Im Extremfall kann eine derartig bedingte Enzephalopathie in einem Leberkoma enden. Ein typischer Fall, wo ein solches Szenario eintreten kann, ist die Leberzirrhose.

Wie für biologische Prozesse typisch, wird der sich langsam aufbauende Schaden erst gar nicht bemerkt. Aber nach und nach kommt es zu einer sich verschlimmernden Einschränkung der geistigen Leistungsfähigkeit. Ohne weitere Behandlung kommt es dann zu einer Abschaltung von intellektuellen Fähigkeiten. Solche Szenarien sind besonders typisch bei Alkoholikern, die sich „um ihren Verstand gesoffen“ haben.

Aber nicht alle Menschen mit einer Leberzirrhose sind Alkoholiker.

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Zugegeben – Alkohol als Ursache für die Leberzirrhose steht mit 50 Prozent der Fälle an erster Stelle der Ursachenliste. Die in Wikipedia angegebene „weitere“ Liste sieht so aus:

Leberzirrhose bei chronischer Virushepatitis (in Industrieländern mit 20–25 % zweithäufigste Ursache, in Afrika mit 90 % häufigste) – meist Hepatitis C, die in 85 % chronisch bleibt und in 35 % zur Zirrhose führt.

  • kryptogene Leberzirrhose (ohne nachweisbare Ätiologie)
  • Stauungszirrhose (Cirrhose cardiaque), typisch bei Rechtsherzinsuffizienz
  • Autoimmunhepatitis
  • Fettleber-Hepatitis (ASH, NASH)
  • seltene Zirrhoseformen mit definierter Ätiologie
  • Hämochromatose
  • Morbus Wilson
  • Galaktosämie
  • Hereditäre Fruktoseintoleranz
  • Mukoviszidose
  • Glykogenspeicherkrankheit
  • cholangiodysplastische Leberzirrhose
  • primär sklerosierende Cholangitis
  • Budd-Chiari-Syndrom
  • Tropenkrankheiten
  • Zirrhose bei Alpha-1-Antitrypsinmangel
  • primär biliäre Zirrhose (allg. nur als Leberzirrhose bezeichnet)
  • sekundär biliäre Zirrhose (allg. nur als Leberzirrhose bezeichnet)
  • Leberprobleme bei Zöliakie (Gluten-sensitive Enteropathie)
  • Leberzirrhose durch lebertoxische Substanzen wie Tetrachlormethan (Metallverarbeitung) und selten auch durch Medikamente wie beispielsweise Methotrexat
    (Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Leberzirrhose , Stand Oktober 2013)

Eine Substanz ist hier nicht aufgelistet worden, die ich aber als einen Haupttäter in Sachen Leberzirrhose ansehe: Und das ist die Fruktose. Fruktose wird in der Leber ähnlich verstoffwechselt wie Alkohol und belastet daher die Leber vergleichbar stark wie Alkohol.

Und da die Fruktose keine Ausnahmeerscheinung bei den Nahrungsmitteln ist, sondern das glatte Gegenteil, ist es nur logisch, anzunehmen, dass die Fruktose einen signifikanten Beitrag zum Anstieg bei Leberzirrhose und Fettleber leistet.

Laborwerte von Ammionak-Konzentrationen im Blut

Konzentration (Mikrogramm pro Liter)
Männer250 bis 940
Frauen190 bis 820

Bei erhöhten Werten ist es ratsam, weitere Parameter zu überprüfen, zum Beispiel Cholinesterase-Werte und INR Hirnleistungstests. Erhöhte INR-Werte können durch schwere Lebererkrankungen bedingt sein, die die Gerinnungszeiten von Blut verlängern und zu einer erhöhten Blutungsneigung führen.

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Die Leber als Organ hat mich schon immer besonders fasziniert: sie gilt unter anderem als die große „Chemiefabrik“ Im Körper. Und mit bis zu 2 Kilogramm ist Sie auch die größte Drüse. Um die Funktion der Leber zu beurteilen werden in der Praxis oftmals die Leberwerte bestimmt.

Diese Webseite entstand aus meiner Tätigkeit als naturheilkundlich arbeitender Heilpraktiker. Oftmals stehe ich in der Praxis nämlich vor dem Problem, dass ich (als Heilpraktiker) den Patienten ihre Laborwerte erklären und diese anhand ihrer Beschwerden in einen Zusammenhang stellen soll.

Auf dieser Webseite versuche ich daher, Ihnen so viele Informationen wie möglich zu geben.

Bitte beachten Sie aber: Trotz gewissenhafter Recherche kann ich für die Richtigkeit der Angaben in diesem Leberwerte Lexikon nicht 100%ig garantieren. Bitte prüfen Sie daher alle Angaben kritisch und gleichen Sie diese mit einer weiteren Quelle ab. Falls Sie bereits in Behandlung sind oder sich wegen veränderte Leberwerte informieren möchten: Besprechen Sie eine Therapie mit Ihrem Arzt oder Heilpraktiker. Setzen Sie keine ärztlich verordneten Medikamente von sich aus ab. Das Leberwerte Lexikon kann, darf und will den Arzt- bzw. Heilpraktikerbesuch nicht ersetzen.

Nach diesen allgemeinen Hinweisen können wir nun mit der „Leberwerten“ starten.

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Aufgaben der Leber

Durch die chemische Veränderung von im Blut befindlichen Stoffen, sorgt die Leber für die Entgiftung von einer Unzahl von Substanzen, die sonst den Organismus belasten und zerstören würden. Außerdem sorgt sie für die Wasserlöslichkeit von lipophilen Stoffen, damit die gefahrlos im Blut zu den Zielzellen transportiert werden können. Sie produziert Gallensäure zur Verdauung der aufgenommenen Nahrung.

Weiter bildet sie Gerinnungsfaktoren, die bei einer Verletzung ein Verbluten verhindern. Eine Reihe von Proteinen wird von der Lebern synthetisiert, die für Reparaturmaßnahmen bei Verletzungen benötigt werden.

Dieser grobe Umriss der Vielfältigkeit der Aufgaben zeigt, dass Probleme mit der Leber nicht auf die leichte Schulter zu nehmen sind. Eine weitgehend vollständige Übersicht zu den Leistungen der Leber finden Sie im Beitrag „Der Leberstoffwechsel„.

Um möglichen Problemen auf die Spur zu kommen, benutzt die medizinische Diagnostik Laborverfahren, die die Leberwerte im Blut eines Patienten bestimmen.

Die Leberwerte

Dabei wird aber nicht die Leber selbst direkt in Augenschein genommen, sondern es wird auf indirektem Weg versucht, zu beurteilen, welche Probleme momentan beim Patienten vorliegen. Diese „Umleitung“ besteht in der Untersuchung von Leberwerten. Und dies sind in erster Linie Enzyme und Abbauprodukte im Blut des Patienten. Die am häufigsten gemessenen Leberwerte sind das ALAT (oder GPT), das ASAT (oder GOT) und das Gamma GT.

Hintergrund für diese Messungen ist die Überlegung, dass Enzyme und Abbauprodukte eigentlich im Blut nichts zu suchen haben, und wenn, dann nur in sehr begrenztem Ausmaß. Sterben aber Leberzellen ab, denn werden die in ihnen enthaltenen Stoffe, unter anderem Enzyme, ebenfalls freigesetzt und gelangen in den Blutkreislauf. Und je mehr Leberzellen absterben, desto höher sind die zu erwartenden Konzentrationen an Leberenzymen im Blut (= Leberwerte zu hoch).

Eine der häufigsten Ursachen für den Untergang zu vieler Hepatozyten ist ein zu starker Alkohol-Verzehr. Darauf beruht die Definition eines höheren Grenzwertes für den Gamma-Gt bei Männern. Da Männer mehr Alkohol trinken als Frauen, kam es zu dieser Festsetzung einer krankhaften „Normalität“. Die Referenz-Bereiche für Blutwerte sollen ja anhand einer großen Gruppe von gesunden Menschen ermittelt werden. Doch dies ist in der praktischen Umsetzung nicht zu bewerkstelligen.

Immer sind unter den Freiwilligen, die einer Blutentnahme zustimmen, stets auch Menschen mit den verschiedensten Erkrankungen. Bei der Ermittlung des Gamma-Gts ist die Untersuchung vieler trinkenden Männer fast unvermeidlich. Deren Blutwerte beeinflussen dann den Grenzwert ungünstig. Dies bedeutet aber auch, dass der Normwert sich nicht an medizinischen Prioritäten orientiert.

 

Grundsätzlich aber erscheint das System der Leberwerte logisch und praktikabel. Aber die indirekte Beurteilung der Leberfunktionen durch eine Bestimmung dieser Blutwerte hat auch ihre Schattenseiten. Denn erhöhte Leberwerte sagen nichts über die Ursache der Erhöhung und damit den Schaden, der bereits besteht.

Es ist zwar möglich, über die Beurteilung von einzelnen Enzymen bestimmte Erkrankungen auszuschließen, beziehungsweise einzubeziehen. Aber eine exakte Diagnose könnte nur eine Leberbiopsie ergeben, bei der Gewebeproben aus der Leber genommen werden und anschließend zum Beispiel unter dem Mikroskop untersucht werden. In der Praxis jedoch halte ich die Biopsie für den Patienten nur dann für notwendig, wenn sehr begründete Hinweise vorliegen, dass eine ernsthafte Erkrankung vorliegt oder aber die Diagnose über die Leberwerte überhaupt Aussagen machen kann.

Aber selbst bei den Leberwerten werden nicht routinemäßig alle Parameter untersucht. In der Regel werden nur typische Leberwerte (GOT, GPT, Gamma GT) bestimmt. Erst bei Verdacht auf eine besondere Erkrankung, werden weitere Laborwerte in die Bestimmung mit einbezogen, zum Beispiel:

Da aber die Werte nur einen indirekten Einblick in das „Leben“ der Leber geben, sind die ermittelten Werte „interpretationsbedürftig“. Und je mehr Parameter gemessen werden, desto wichtiger (und meist auch besser), ist die Interpretation des Befundes. Und je besser diese Interpretation ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Ursachen für die „Probleme“ ermittelt werden können.

Mögliche Probleme liegen heute weniger in der Messtechnik der Labore. Eine Blutprobe wird mit nur wenig abweichenden Ergebnissen in verschiedenen Laboren gemessen werden. Die Ergebnisse sind praktisch identisch. Die Problematik liegt, wie schon angedeutet, in der „Indirektheit“ der gewonnenen Ergebnisse.

Je nach untersuchtem Enzymsystem erhalten wir Ergebnisse zu einem spezifischen Aspekt (einer möglichen Erkrankung). Daher liefert die Bestimmung vieler Enzymsysteme der Leber ein genaueres Bild der momentanen Situation. In vielen Fällen sind selbst dann die gewonnenen Ergebnisse nur Teil eines Puzzles, das nur durch weiterführende diagnostische Maßnahmen vervollständigt werden kann. Hierzu braucht man (aus meiner Sicht) in erster Linie die Anamnese (= die Krankengeschichte des Patienten).

Eine körperliche Untersuchung, Röntgen oder Ultraschall ergänzen die Untersuchung. In einigen unklaren Fällen ergäbe eine vernünftige Befragung des Patienten (Anamnese) und die Untersuchung des Patienten hinreichend Anhaltspunkte. In Kombination mit den Leberwerten aus dem Labor (nicht nur den „Standard-Leberwerten“) kommt man den allermeisten Problemen auf die Spur…

Aber dennoch: Die Leberwerte sind keine Werte, deren Aussagen derart solide sind, dass die Mediziner auf andere diagnostische Maßnahmen verzichten könnten.

Um die Rolle der Leberwerte und ihre Bedeutung besser zu verstehen, ist es sinnvoll, die einzelnen Leberenzyme auf ihre Aussagekraft zu untersuchen. Aber auch andere von der Leber beeinflusste Parameter werde ich in diesem Online Leberwerte Lexikon  unter die Lupe nehmen, um die Rolle der Leber verständlicher zu machen. Aber bitte denken Sie daran: Leberwerte sind nicht alles!

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