Leberwerte

Die Alanin-Aminotransferase (ALAT / GPT) – Bedeutung und Gründe für erhöhte Werte

Die Alanin-Aminotransferase wird meist mit ALAT oder ALT abgekürzt. Selten findet man noch die Abkürzung GPT (=Glutamat-Pyruvat-Transaminase) – eine frühere, nicht mehr gebräuchliche Bezeichnung.

Es handelt sich hier um ein Enzymsystem, das fast ausschließlich in der Leber vorkommt. Für sein Funktionieren wird als Coenzym das Vitamin B6 benötigt.

Die Aufgabe des ALAT (GPT)

Die Aufgabe von ALAT ist, L-Alanin zu Pyruvat und α-Ketoglutarat zu L-Glutamat zurückzuführen. Diese Reaktion ist wichtig für den Glukose-Alanin-Zyklus, der über das Pyruvat für die Gluconeogenese (Glucosesynthese) (mit-)verantwortlich ist. Lesen hierzu auch meinen Beitrag zum Leberstoffwechsel.

Wie ASAT wird auch ALAT mit Hilfe von Blutplasma beziehungsweise Blutserum bestimmt. Der Referenzbereich liegt bei maximal 50 U/l (Einheiten pro Liter). Da ALAT praktisch nur in der Leber vorkommt, deutet eine Erhöhung immer auf eine Schädigung des Organs hin.

Wenn der ALAT Wert erhöht ist…

Leichte Erhöhungen können auf eine Leberverfettung, Lebertumore, Lebermetastasen, Nekrosen, Cholangitis (Entzündung der Gallenwege) und einige weitere Erkrankungen hinweisen. Oftmals ist würde ich aber zuerst an Medikamente und Alkohol bei erhöhten ALAT Werten denken.

Aber auch eine Reihe von Virusinfektionen können die Werte leicht erhöhen. Hierbei handelt es sich nicht unbedingt um Viren, die eine Hepatitis auslösen. Ein prominentes Beispiel ist das Eppstein-Barr-Virus (EBV), das das Pfeiffersche Drüsenfieber auslöst.

Stark erhöhte ALAT Werte erhalten wir bei den meisten Hepatitis-Erkrankungen, Leberzirrhose, einer Stauleber und bei toxischen Ereignissen, wie zum Beispiel bei einer Pilzvergiftung. Eine kurzfristige Erhöhung tritt auch bei einem Herzinfarkt auf.
Es stellt sich jetzt die Frage, was man unter einer „leichten“ beziehungsweise „starken“ Erhöhung der ALAT-Werte zu verstehen hat.

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Eine Erhöhung um das Doppelte auf 100 U/l liegt immer noch im Bereich einer leichten Erhöhung. Auch eine Verdreifachung des Basiswerts, also eine Konzentration von 150 U/l, sind immer noch als bedingt akzeptabel anzusehen.

Handelt es sich jedoch um eine akute Vergiftung oder Entzündung der Leber, dann sind Werte von über mehreren Hundert U/l oder sogar über 1000 U/l möglich. Diese Werte sind in der Praxis sogar relativ häufig.

Auf der anderen Seite sind leicht erhöhte Werte von knapp über 120 U/l oder auch nur 75 U/l zwar im Augenblick nicht bedenklich. Aber sie können ein Signal sein, dass hier ein Prozess möglicherweise begonnen hat, der unbehandelt dann später Werte von 1000 U/l zeitigt, und damit zu einer behandlungsbedürftigen Erkrankung ausufert.

Dieses kleine Warnsignal könnte die Aufforderung Ihrer Leber sein, sich sofort um ihr Wohlergehen zu kümmern und Handlungen abzustellen, die diese Erhöhung provoziert haben und die Leber in der Folge so belasten, dass sie erkranken muss.

Das kann ein etwas überzogener Alkoholkonsum sein, das kann ein ernährungsbedingtes Übergewicht sein, bestimmte Medikamente und einige andere Dinge mehr, auf die ich unter anderem in meinem Buch „Die biologische Lebertherapie“ genauer eingehe.

Von daher ist es sinnvoll, auch geringfügig erhöhte ALAT Werte abzuklären, besonders wenn keine erkennbare Ursache dafür vorliegt. In diesem Fall sollte auch eine etwas engmaschigere Überwachung der Werte erfolgen, d. h. eine weitere Untersuchung nach nur wenigen Tagen. Denn in solchen Fällen handelt es sich oftmals um eine akute Entzündung.

Beitragsbild: iStock

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