Allgemein

Das Cholesterin und die Leber

Eine der umstrittensten Substanzen in der Schulmedizin ist das Cholesterin. Es hat eine große Zahl an Aufgaben in unserem Organismus, was heißt, dass wir ohne diese Substanz überhaupt nicht lebensfähig wären.

Cholesterin ist der Ausgangsstoff für Gallenflüssigkeit, Hormone, Vitamin DCortisol und so weiter. Alle unsere Zellmembranen sind mit Hilfe des Cholesterins aufgebaut. Ohne diese Substanz gäbe es schlicht und ergreifend keine Zellwände und damit keine Zellen.

 

Auf der anderen Seite bemüht sich die Schulmedizin mit allen Mitteln, Cholesterin im Körper ihrer Patienten so kurz wie nur möglich zu halten. Hacke und Schaufel dazu sind die Cholesterinsenker, auch Statine genannt.

Was Cholesterin letztlich ist, ob gut oder nicht so gut, was es macht und wie es einzuschätzen ist aus mehr naturwissenschaftlicher Sicht, das habe ich bereits in einer Reihe von Beiträgen diskutiert und dazu sogar ein Büchlein verfasst: Das Märchen vom bösen Cholesterin.

Syntheseort für das Cholesterin ist primär die Leber, obwohl viele andere Zellen die (begrenzte) Möglichkeit zur Cholesterinbiosynthese haben. Die täglich neu synthetisierten 1 bis 2 Gramm Cholesterin machen hierbei den Löwenanteil aus im Vergleich zu dem Cholesterin, das über die Nahrung in den Organismus gelangt (nur 15 bis 20 Prozent).

Das Problem mit der Leber

Eine geschädigte Leber kann Cholesterin nicht mehr in ausreichendem Maße produzieren. Daher ist die Annahme, ein niedriger Cholesterin-Spiegel sei grundsätzlich nur gut, nicht zutreffend. Trotzdem ist der akzeptable Wert in den vergangenen Jahren immer wieder gesenkt worden.

Offensichtlich haben auch Bestrebungen der Pharma-Industrie dazu geführt, denn Cholesterin-Senker wollen ja schließlich verkauft sein. Aktuell gilt ein Wert von 200 mg/dl als „normal“ und wird keinen Arzt dazu veranlassen, genauer hinzuschauen.

Doch immerhin könnte sich dahinter ein Leber-Problem verbergen. Der früher gängige Wert von bis zu 300 mg/dl erscheint dagegen aus medizinischer Sicht sinnvoller.

Insgesamt enthält ein menschlicher Körper circa 150 Gramm Cholesterin, wovon rund 5 bis 10 Prozent gelöst im Blut enthalten sind. Cholesterin konzentriert sich im Wesentlichen auf die Nervenzellen, für die es isolierende Aufgaben erfüllt.

Kristallisiert Cholesterin aus der Gallenflüssigkeit aus, zum Beispiel weil die Konzentrationen an Cholesterin in der Gallenflüssigkeit zu hoch sind, dann kommt es zur Bildung von Gallensteinen und möglicherweise zu damit verbundenen Koliken.

Bei Leberentzündungen (Hepatitis) kann es auch zur Erhöhung von Cholesterinkonzentrationen im Blut kommen.

Bei besonders hohen Werten erfolgt dann die Ausbildung einer Gelbsucht, die unterschiedliche Ausprägung haben kann, was wiederum im Zusammenhang steht mit dem Ausmaß und der Ausprägung der Abflussbehinderung der Gallenflüssigkeit. Für die Ausprägung der Gelbsucht ist jedoch das Cholesterin nicht verantwortlich, sondern das im Gallensekret enthaltene Bilirubin.

Eine Möglichkeit einen Gallenstau zu beseitigen sind operative Eingriffe, wenn Gallensteine vorliegen, die für den Stau verantwortlich sind. Unter weniger dramatischen Bedingungen sind der Verzehr von Nahrungsmitteln, Heilpflanzen und so weiter mit einem hohen Gehalt an Bitterstoffen geeignet, den Gallenabfluss anzuregen und somit zu einer natürlichen Senkung des Cholesterins beizutragen.

Auf der anderen Seite sind hohe Cholesterinwerte im Blut kein Anzeichen für eine  Lebererkrankung. Denn diese Werte beruhen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf einer erhöhten Syntheseleistung der Leber (weniger auf einer cholesterinhaltigen Diät), was nicht mit der Vorstellung einer eingeschränkten Leberfunktion in Einklang zu bringen ist.

Beitragsbild: iStock

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